Was ist nötig, liebe Leserinnen und Leser, damit diejenigen von euch, die kein Russisch können, die Texte bei dekoder lesen können? Genau, die Artikel müssen übersetzt werden.
Wir bei dekoder übersetzen in mehrfacher Hinsicht. Denn Übersetzen, das meint auch ein Auswählen, ein Auslassen, ein Hinzufügen und ein Einordnen: Es beginnt mit unserer Textauswahl, geht weiter mit dem Kuratieren der Texte und endet mit dem Erstellen von Gnosen und Blurbs. Aber all das würde nichts nützen, wenn nicht vorher eine Übersetzerin oder ein Übersetzer den einzelnen Text im ganz herkömmlichen Wortsinn vom Russischen ins Deutsche übersetzen würde. Der September ist nun der Monat, wo in immer breiteren Kreisen an das Übersetzen gedacht und nicht zuletzt das Übersetzen gefeiert wird: Denn am 30. September ist der Internationale Übersetzertag.
Unser Anliegen ist es, euch mit jeder Veröffentlichung einen interessanten und gut übersetzten Text zu bieten, den man gern liest und der euch russische Realitäten näherbringt, ohne das Relief des Fremden abzuflachen. Dafür braucht es entsprechende Übersetzer – und das sind spannende Wesen: Sie müssen einerseits genau sein, wie nur irgendwas, und andererseits geradezu freiheitsliebende Anarchisten, die alle Regeln über Bord zu werfen imstande sind, wenn es nötig ist – ungefähr in diese Worte fasste das mal eine Kollegin. Wir haben solche bei uns im Boot.
Im September wird dekoder nun auch beginnen, visuell zu übersetzen: Infografik heißt das Zauberwort, das komplexe Wirklichkeiten in Bilder fasst. Ihr werdet sie bald bei uns entdecken!
Wie immer bringt der neue Monat auch neue Bilder auf unserem dekoder Visual – vielleicht unser einziges Format, bei dem wir gar nichts übersetzen: Wir klappen einfach ein Fenster auf, durch das man direkt nach Russland hineinschauen kann. Diesmal auf die Fischer der Insel Sachalin, nördlich von Japan im Ochotskischen Meer, mit denen der Fotograf Oleg Klimov auf See gefahren ist.
Aber zurück zum Übersetzen. Den Monat des Internationalen Übersetzertags wollen wir außerdem zum Anlass nehmen, die Biografien unserer Übersetzerinnen und Übersetzer auf unserer Seite zu ergänzen. So erfahrt ihr mehr über den Menschen, aus dessen Feder die deutsche Veröffentlichung geflossen ist.
Noch nie habe ich einen Text geschrieben, in dem das Wort Übersetzen so oft vorkam. Aber es ist ein schönes Wort. Wir bei dekoder danken allen, die für uns übersetzen, für die wunderbare Zusammenarbeit. Ein Hoch aufs Übersetzen, auf die, die es tun, und auf die, die es wertschätzen!
Und last but not least: dekoder gibt es heute genau seit einem Jahr! Hurra!
Herzlich,
eure dekoder Übersetzungsredakteurin
Friederike Meltendorf