Unter verschiedenen politischen Verhältnissen gab es für verschiedene russische Städte neue Namen. Im 20. Jahrhundert ergossen sich zwei große Umbennenungs-Wellen fast über das ganze Land: nach der Oktoberrevolution 1917 und nach der Auflösung der UdSSR.
Wie hießen einzelne Städte früher? Teste dein Wissen über das umbenannte Russland.
Wenn Dörfer schrumpfen, werden auch Bahnlinien kürzer. Makar Tereschin hat für Zapovednik die letzten Kilometer einer gar nicht so alten Schmalspurbahn im Gebiet Archangelsk fotografiert, ehe sie verschwinden – wozu es vielleicht aber gar nie kommt.
Maxim Gorkis Paradox bestand darin, dass er seine moralische Autorität in den Dienst des Stalinismus stellte. Ulrich Schmid über den meistgedruckten sowjetischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, der am 16. März 1868 geboren wurde.
Nikolaj Beljajew arbeitet seit 13 Jahren am Tschirikow-Leuchtturm, am nördlichen Ufer des Ochotskischen Meeres. Die Leuchtturmwärter leben weitgehend autonom, ernähren sich von getrockneten Lebensmittelvorräten, von Beeren, die sie auf der Halbinsel sammeln, und von Fisch, den sie fangen. Zapovednik hat die Menschen am Leuchtturm besucht.
„Wir leben hier am Ende der Welt“: In der sibirischen Taiga gibt es immer weniger Bewohner und auch immer weniger Lehrer. Eine Reportage über mobile Pädagogen – einen lokalen Rettungsversuch für Dorfschulen im Hinterland.
Die südrussische Stadt Wolgograd ist als Stalingrad durch das Inferno im Zweiten Weltkrieg in die Weltgeschichte eingegangen, hatte jedoch im Zarenreich einen anderen Namen tatarischen Ursprungs. Heute wird versucht, wieder stärker an die sowjetische Vergangenheit der Stadt anzuknüpfen, vor allem dadurch, dass die Stadt zu bestimmten Feiertagen wieder Stalingrad heißen darf.
Die südrussische Stadt Wolgograd ist als Stalingrad durch das Inferno im Zweiten Weltkrieg in die Weltgeschichte eingegangen, hatte jedoch im Zarenreich einen anderen Namen tatarischen Ursprungs. Heute wird versucht, wieder stärker an die sowjetische Vergangenheit der Stadt anzuknüpfen, vor allem dadurch, dass die Stadt zu bestimmten Feiertagen wieder Stalingrad heißen darf.
Der Name Stalingrad ist zu einem Synonym für den Zweiten Weltkrieg geworden. Allerdings wird man auf heutigen Landkarten vergeblich nach der „Stadt Stalins“ (grad ist ein altrussisches Wort für Stadt) suchen, da sie 1961 in Wolgograd umbenannt wurde. Stalingrad war aber nicht der ursprüngliche Name der Industriestadt an der unteren Wolga: In der ersten urkundlichen Erwähnung wurde die Siedlung 1589 als Zarizyn bezeichnet. Der Name Zarizyn hatte nichts mit den Zaren zu tun, sondern leitete sich aus dem tatarischen Namen eines Nebenflusses der Wolga ab.
Im Zuge landesweiter topographischer Umbenennungen bekam die Stadt zu Ehren Stalins, der hier im Bürgerkrieg als Armeekomissar gedient hatte, 1925 den Namen Stalingrad. In die Weltgeschichte ist die Stadt vor allem durch die Vernichtung der deutschen 6. Armee im Zweiten Weltkrieg eingegangen, was nach gängigen Deutungen als ein historischer Wendepunkt gilt. Während der Schlacht 1943 wurde die Stadt fast vollständig zerstört.1
Nach dem Tod Stalins begann mit dem Tauwetter eine neue Periode in der sowjetischen Geschichte. Die stalinistischen Verbrechen wurden von Chruschtschow angesprochen, die Lager wurden geöffnet und kritische Meinungen zum Erbe des Stalinismus konnten geäußert werden.2 Im Zuge der Ent-Stalinisierung wurde auch Stalingrad umbenannt. Allerdings entschied man sich nicht für den historischen Namen, sondern für eine Neuschöpfung, die die Bedeutung der Lage an der Wolga unterstreichen sollte. Seit 1961 heißt die Stadt deshalb Wolgograd.
In jüngster Zeit wird im Zuge eines zunehmenden Patriotisierungskurses versucht, auf die sowjetische Vergangenheit der HeldenstadtBezug zu nehmen. So wurde die Stadt zum 70. Jubiläum des Tags des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg auf Beschluss der städtischen Duma für einen Tag in Stalingrad umbenannt. Diese Aktion soll nun zu den kriegsbezogenen Feiertagen wiederholt werden. Eine Petition, die Stadt wieder nach Stalin zu benennen, wurde von mehr als 50.000 Personen unterzeichnet, jedoch wird diese Idee von den lokalen Behörden und Präsident Putin derzeit nicht unterstützt.3
1.vgl. von Scheliha, Wolfram (2003): „Stalingrad“ in der sowjetischen Erinnerung, in: Jahn, Peter (Hrsg.): Stalingrad Erinnern: Stalingrad im deutschen und im russischen Gedächtnis [Ausstellung 15. November 2003 – 29. Februar 2004], Berlin, S. 24–32; zu der Schlacht um Stalingrad siehe Ueberschär, Gerd R. (1993): Stalingrad – eine Schlacht im Zweiten Weltkrieg, in: Wette, Wolfram (Hrsg.): Stalingrad: Mythos und Wirklichkeit einer Schlacht, Frankfurt am Main, S. 18–41
2.vgl. zum Beispiel Kozlov, Denis (2006): Naming the Social Evil: The Readers of Novyi mir and Vladimir Dudintscev's Not By Bread Alone: 1956–1959 and beyond, in: Jones, Polly (Hrsg.): The Dilemmas of De-Stalinization: Negotiating cultural and social change in the Khrushchev Era, London, S. 80–98
Als Großen Vaterländischen Krieg bezeichnet man in Russland den Kampf der Sowjetunion gegen Hitlerdeutschland 1941–1945. Der Begriff ist an den Vaterländischen Krieg gegen Napoleon im Jahr 1812 angelehnt. Galt der Sieg über den Faschismus offiziell zunächst als ein sozialistischer Triumph unter vielen, wurde er seit Mitte der 1960er Jahre zu einem zentralen Bezugspunkt der russischen Geschichte.
Der Tag des Sieges wird in den meisten Nachfolgestaaten der UdSSR sowie in Israel am 9. Mai gefeiert. Er erinnert an den Sieg der Sowjetunion über das nationalsozialistische Deutschland und ist in Russland inzwischen der wichtigste Nationalfeiertag. Der 9. Mai ist nicht nur staatlicher Gedenktag, sondern wird traditionell auch als Volks- und Familienfest begangen.
Der Name Genrich Jagoda ist untrennbar mit den stalinistischen Repressionen, dem Aufbau des Straflagersystems Gulag, der Organisation der ersten sowjetischen Schauprozesse und dem sowjetischen Innenministerium NKWDverbunden, das er von 1934 bis 1936 leitete.
Im Westen ist Alexander Solschenizyn als einer der bedeutendsten Oppositionellen der Sowjetära bekannt. Heute vor 102 Jahren wurde der streitbare Publizist geboren. Elisa Kriza über Leben und Wirken des Schriftstellers.
Am 19. Dezember vor 115 Jahren ist Leonid Breshnew (1906-1982) als Sohn eines Metallarbeiters geboren. Von 1964 bis 1982 prägte er als erster Mann im Staat fast zwei Jahrzehnte lang das Geschehen der Sowjetunion. Seine Herrschaft wird einerseits mit einem bescheidenen gesellschaftlichen Wohlstand assoziiert, gleichzeitig jedoch auch als Ära der Stagnation bezeichnet.
Die Präsidialadministration(PA) ist ein Staatsorgan, das die Tätigkeit des Präsidenten sicherstellt und die Implementierung seiner Anweisungen kontrolliert. Sie ist mit beträchtlichen Ressourcen ausgestattet und macht ihren Steuerungs- und Kontrollanspruch in der politischen Praxis geltend.
Der Poklonnaja-Hügel ist eine der höchsten natürlichen Erhebungen in Moskau. Der Ort besitzt seit dem Mittelalter eine wichtige historische Bedeutung. Heute befindet sich hier mit dem Park des Sieges ein zentraler Gedenkort für die Opfer des Großen Vaterländischen Krieges.
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