Der Brand im Gewerkschaftshaus von Odessa war ein Schlüsselereignis 2014. Fast elf Jahre später hat nun der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg sein Urteil zu jenen tödlichen Ausschreitungen zwischen Euromaidan und Antimaidan gefällt. Demnach hat der ukrainische Staat die Eskalation nicht verhindert, russische Einflussnahme dagegen stark zu den Ausschreitungen beigetragen. Das ukrainische Gerichtsreport-Portal Graty.me ordnet das Urteil in eine Chronik der Ereignisse ein.
Wie Deutsche die gesamte Zivilbevölkerung einer ukrainischen Ortschaft vernichteten. Die zehnte und letzte Folge der dekoder-Doku Der Krieg und seine Opfer.
Was bringt eine junge Frau dazu, in den Krieg zu ziehen und letztlich ihr Leben aufs Spiel zu setzen? Nastojaschtscheje Wremja erzählt die Geschichte von Maryja Saizawa, deren Schicksal Belarussen und Ukrainer gleichermaßen bewegt.
Irpin, Butscha, Mariupol … Die beispiellose Gewalt, die die russische Armee auf dem Gebiet der Ukraine sät, so schreibt der Historiker Sergej Medwedew auf Holod, hat ihre Wurzeln in der russischen Gesellschaftsstruktur. (Archiv-Text vom Juni 2022)
Das Exilmedium Meduza hat zusammen mit Sistema erstmals in einer umfassenden Recherche nachgezeichnet, wie und warum unterschiedliche russische Unternehmer politische und zivilgesellschaftliche Projekte fördern.
Alle queeren Menschen in Belarus sind in Gefahr, doch kaum jemand registriert dies im Unterdrückungsstrudel des Lukaschenko-Regimes. dekoder-Autorin Xenija Tarassewitsch und Aktivist Oleg Roshkow erläutern, wie Repressionen die Liberalisierung gegenüber der LGBTQ* Community seit 1991 ersetzten. Und warum belarussische Queers benachteiligt werden, wenn es um internationale Anerkennung ihrer Verfolgung geht.
Verstreut in alle Welt und zerstritten untereinander – drei Jahre nach ihrer Flucht ins Exil und ein Jahr nach dem Tod von Alexej Nawalny gibt die russische Opposition ein bedauernswertes Bild ab. Ihre Anführer belagern einander in Grabenkämpfen und verlieren dabei zunehmend den Kontakt zum Volk. Meduza hat sich unter Aktivistinnen und Politikern umgehört.
Wie hat sich die belarussische Literatur unter dem Lukaschenko-Regime bis 2020 entwickelt? Welche Chancen hat sie im Exil, wo sich nun viele Schriftsteller und Autorinnen erzwungenermaßen befinden? Zum Start der Leipziger Buchmesse ein Gespräch mit der Schriftstellerin Hanna Yankuta.
Häusliche Gewalt ist ein verbreitetes Problem in Russland und wird dennoch als Normalität akzeptiert. Allein in den Jahren 2021-2022 sind in Russland fast 1000 Frauen von ihren Partnern oder nahen Verwandten getötet worden. Mit der Rückkehr kriegstraumatisierter russischer Soldaten aus den Kämpfen gegen die Ukraine verschärft sich die Situation, zumal bereits verurteilte Straftäter unter ihnen sind. Die Theologin und Russland-Expertin Regina Elsner beschreibt in ihrer Gnose für dekoder die Entwicklung häuslicher Gewalt und die Rolle von Staat, Kirche und Zivilgesellschaft.
Janka Bryl – Dokumentarist und Schriftsteller – gehörte zu den prominenten Stimmen der sowjetisch-belarusischen Literatur. Wer war er? Was trieb ihn an? Was prägte sein Schaffen? Eine Gnose von Philine Bickhardt.
Wie wurden NS-Verbrechen in Deutschland aufgearbeitet? Wie unterschied sich der Umgang mit den Nazi-Verbrechen in Ost und West? Welches Vorgehen war effektiver?
Was macht die nationale Identität der Belarussen aus? Welches Identitätsmodell verfolgt das Lukaschenko-Regime? Gibt es eine Chance, die belarussische Nation im Exil zu erhalten? Ein Gespräch mit dem Historiker Alexey Bratochkin.
Die Bilder von befreiten Ukrainern aus russischer Kriegsgefangenschaft zeigen immer wieder: Das Aushungern ist eine verbreitete russische Foltermethode. Das Onlinemedium texty.org.ua hat den Erfahrungsbericht von Wjatscheslaw Sawalny dokumentiert, der als Zivilist aus Mariupol zehn Monate in russischen Gefängnissen hungern musste.
In ihrer Kurzgeschichte aus dem Jahr 2014 erkundet die belarussische Autorin Mariya Lappo die trügerischen Vorzüge eines Lebens in Abschottung. In unserem Literatur-Special präsentieren wir den Text erstmals auf Deutsch.
Von den Nürnberger Prozessen zur sowjetischen Kollaborateur-Verfolgung: Wie lief die juristische Aufarbeitung der NS- und Kriegsverbrechen ab? Wurden die Täter tatsächlich bestraft? Und wie passierte das in verschiedenen Ländern?
In der Sowjetunion war die Garage mehr als ein Ort, an dem man Autos unterstellte. Sie war Werkstatt, Hobbyraum, Rückzugsort, und Keimzelle der Privatwirtschaft. In Russland bedrohen jetzt Programme zur Stadtverdichtung dieses Refugium privater Freiheit.
Wie die Deutschen die Jüdinnen und Juden in Babyn Jar bei Kyjiw ermordeten und wie sie versuchten, dies zu vertuschen. Die neunte Folge der dekoder-Doku Der Krieg und seine Opfer.
Nach 50 Jahren erscheint Feuerdörfer erstmals auf Deutsch. Das Buch über die Wehrmachtsverbrechen in Belarus erschütterte die sowjetische Gesellschaft – ein Special, unter anderem mit der Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch. Die Übersetzung des Buches von Thomas Weiler ist für den Preis der Leipziger Buchmesse 2025 nominiert.
In sozialen Medien feiern Bloggerinnen das Leben in Russland: Keine Rundfunk-Gebühren, billiges Benzin und konservative Rollenbilder. Dass sie dafür vom russischen Staat bezahlt werden, verschweigen sie lieber.
Seit dem Februar 2024 zeigt dekoder ausgewählte Bilder von den Auswirkungen des russischen Angriffs auf die Ukraine und spricht mit Fotografinnen und Fotografen über ihre Arbeit. Zwei von ihnen zeigen ihre Werke derzeit in Ausstellungen in Berlin und Münster.
Nikolai ist dritter und jüngster Sohn des belarussischen Diktators Alexander Lukaschenko. Wer aber ist seine Mutter? Eine Recherche des belarussischen Online-Portals Zerkalo.
Angeln gilt als Männer-Hobby, in Russland sowieso. Im seenreichen Karelien an der finnischen Grenze werfen aber auch Frauen ihre Köder aus. Sie fischen, um ihre Familien zu ernähren, um den Kontakt zu den Enkeln zu halten – oder um einfach mal ihre Ruhe zu haben. Eine Fotoreportage von Takie Dela.
Eine Storytelling-Doku in zehn Folgen über den Deutsch-Sowjetischen Krieg 1941–1945. Zehn Geschichten − stellvertretend für etwa 27 Millionen Kriegsopfer in der Sowjetunion.
Wie es der staatlichen Propaganda gelang, Millionen Russinnen und Russen davon zu überzeugen, dass ein Krieg der sicherste Weg zum Frieden ist. Data-Recherche von dekoder und der Novaya Gazeta Europe.